Eigenbau eines USB Joysticks


Eigenbau eines Controllers (USB Arcade Stick Prototyp)

Update: Mittlerweile gibt es auch schon einen Nachfolger des Arcadesticks mit LED-beleuchteten Buttons.

Die Vorgeschichte und erste Schritte

Seit längerer Zeit habe ich überlegt einen Arcade Stick anzuschaffen. Idealerweise für den Raspberry Pi*  mit Retropie und den PC kompatibel. Doch welcher sollte es werden? Ein billiger? Der kann doch nichts – oder doch? Ein teurer? Ist er das Geld wirklich wert? Vor allem angesichts der Tatsache, dass ich fast keine Spiele spiele, die für Arcade Sticks ausgelegt sind. Aber irgendwie wärs dann ab und zu schon cool einen zu haben.

Dann bin ich bei den Blitzangeboten – ich frage mich ehrlich gesagt, wie viele Infos Amazon von mir hat, dass manchmal Produkte genau im richtigen Moment vorgeschlagen werden – auf ein Selbstbau-Set* gestoßen. Geile Sache! Kostengünstig, schön nerdig und Basteln ist immer gut. Der Spieltrieb ist gleich angesprungen.

Nachdem das Set angekommen ist habe ich anhand der Abmessungen der Knöpfe mit etwas herumzeichnen grob die notwendigen Abmessungen bestimmt. Die Lochbohrer (Lochsägen) wurden mittlerweile auch geliefert und parallel dazu das geeignete Gehäuse besorgt.

Prototyping ist nun angesagt. Bevor ich mich an etwas teurem oder heiklem versuche, fiel die erste Wahl auf eine billige Holzkiste mit der Abmessung 30cm mal 20cm aus dem Baumarkt. Kostenpunkt: Kiste plus Deckel knapp 6€ in Summe. Ein Denkfehler hätte somit nur einen neuen Deckel um 2,50€ zur Folge, da lässt sich befreiter arbeiten.

Verwendetes Material und Werkzeug:

GegenstandBezugsquelleAmazon-Link*
HolzkisteHornbachHolzkiste 300x200
Deckel für HolzkisteHornbachDeckel 300x200
Joystick-SetAmazonElektronikset für Joystick
LochsägensetAmazonLochsägen 16mm bis 30mm
Bohrmaschine, 3mm Bohrer, Schrauben mit Muttern, Schraubenzieher, Steckstraubenschlüssel, Lack schwarz, Lack durchsichtig satiniert und lebensmittelecht, Schleifpapierdaheim gehabt-

Der Bau des Arcade Sticks

Nachdem der richtige Lochbohrer über Probebohrungen in einen Schuhkarton bestimmt wurde, habe ich den Plan aufs Holz übertragen. Da ich später das Holz lackieren würde, habe ich direkt aufs Holz gezeichnet. Gegenüber dem Prototypen aus Karton habe ich die Buttons etwas auseinandergerutscht, da sich die Einfassungen berührt haben. Dabei sind noch ein paar Millimeter Puffer eingerechnet worden, damit die Stege dazwischen breit und stabil genug sind und beim Bohren nicht ausreißen. Der Steuerknüppel wird dann von unten montiert, weshalb hier ebenfalls eine kleine Lochbohrung reicht. Als nächster Schritt kam das Lackieren dran. Einmal mit Schwarz, dann mit lebensmittelechtem, satiniertem Lack versiegelt. Durch das nur einmalige Lackieren mit schwarzem Lack deckt die Farbe nicht komplett, womit die Holzstruktur, die Maserung und Astlöcher sichtbar sind und im richtigen Licht schillern. Den Steuerknüppel habe ich mit kleinen Schrauben und Muttern fixiert. Durch die Form der Schrauben haben sich diese beim Festziehen ins Holz gedrückt, sodass die Schraubenköpfe nicht herausstehen. Das hätte beim Spielen unangenehm sein können. Die Montage der Knöpfe klappte auf Anhieb perfekt, die Verkabelung ebenso, folgende Ports hab ich verwendet: Über dem Steuerknüppel sind als „Select“ und „Stark“ verbunden, die oberen vier Knöpfe als K1 bis K4, darunter L2, L1, R1 und R2. In der Emulationstation des Retropie (Emulator für einen Raspberry Pi auf Raspian/Linux Basis) kann das aber ohnehin frei belegt werden. Für eine etwaige automatische Erkennung wollte ich mir aber das remappen ersparen. Einzig das Steuerboard habe ich nur mit doppelseitgem Klebeband montiert, da ich keine passenden kleinen Schrauben hatte und den Deckel nicht durchbohren wollte.

Erste Tests mit dem Arcade Stick verliefen absolut positiv. Ein Einrichten am Raspberry Pi (Retropie, Jessie) klappte problemlos und das Zocken macht Spaß. Ehrlich gesagt, war ich sogar etwas überrascht, dass alles auf Anhieb so gut geklappt hat und die Steuerung so präzise und spaßig ist. Die Tasten sind etwas „clicky“, was mich aber nicht stört, da ich auch mechanische Tastaturen bevorzuge.

Konfiguration des Eigenbau Arcade Sticks

Der Stick wird am ausgeschalteten Raspberry Pi angesteckt. Beim Hochfahren bootet der Raspi direkt in die Emulationstation, die erkennt, dass ein neuer Controller angesteckt wurde und die Konfiguration startet.

Folgende Einstellungen habe ich getroffen:

links über Stick = Selectrechts über Stick = Start
Knopf 1 = AKnopf 2 = BKnopf 3 = XKnopf 4 = Y
Stick hinauf = Dpad Up
Stick links = Dpad leftStick rechts = Dpad rechtsKnopf 5 = trigger leftKnopf 6 = left shoulderKnopf 7 = right shoulderKnopf 8 = trigger right
Stick hinunter = Dpad down

Das Konfigurationstool fragt noch weitere Funktionen ab, für die es keine Knöpfe gibt. Diese kann man einfach durch drücken und halten eines beliebigen Knopfes überspringen. Eine Doppelbelegung ist zum Glück nicht möglich, was die Vermeidung von Fehlern verhindert und damit vereinfacht.

Tests

Bis jetzt habe ich ein paar Spiele getestet, die Bilanz ist bis dato sehr positiv.

 

 


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