Hier erzähle ich über mein letztes Projekt (Ende 2018), den Build eines gaming geeigneten ITX Systems in einem Thermaltake V1. Weiter unten findet Ihr die Materialliste sowie eine Bildergalerie.
Vorgeschichte
Unser altes Fernsehmöbel war schon sehr in Mitleidenschaft gezogen und recht unansehlich. Die Jahre, in denen ein Yamaha 5.1 Receiver darin gestanden hat, haben die Platte des offenen Fachs durchgebogen, die Lade schließt nicht mehr richtig und Kinder (nicht die eigenen) haben zweimal das Türchen – genauer gesagt die Scharniere – ausgerissen. Anders gesagt: es war an der Zeit für ein neues.
Da meine bessere Hälfte gerne ein Möbel mit wenig Tiefe hätte, was bei knapp 45cm des alten eh schon schwierig war, blieben nur wenige Alternativen über. Schließlich wurde es dieses hier :
https://www.universal.at/p/lowboard-breite-140-cm/AKL10070514618
Vorneweg muss man Universal ein großes Lob aussprechen, dass die Außenmaße und Fachinnenmaße eines Möbels derart genau angegeben werden, das ist keinesfalls selbstverständlich.
Gefunden, gefallen, geklickt, gekauft. Der Nerd und Tüftler in mir erkannte sofort, dass da der momentane Wohnzimmer PC, ein HTPC im Jonsbo RM3 (mATX siehe Jonsbo RM3* nicht hineinpassen würde. Der Build sah zwar schick aus (siehe RM3 Build Bericht auf meiner Seite) Aber das Gehäuse selbst hatte schon 33,5 cm Tiefe, das Möbel aber nur 34,5 cm Tiefe in den Fächern – das würde sich mit den Steckern (USB, Strom, HDMI) auf der Rückseite wenn überhaupt nur schwer ausgehen. Der PC musste aber laut Anweisung meiner besseren Hälfte wieder in dem Möbel verschwinden. Da ein Verzicht für mich nicht im Raum stand (Amazon Prime*, Netflix, Steam), nutzte ich die Chance um ein bereits lange geplantes (nicht 100%ig notwendiges 😉 ) Projekt umzusetzen.
Das Projekt
Im Jonsbo RM3 versah ein Intel i5 2500 Prozessor zuletzt mit dem Intel boxed Lüfter den Dienst. Das gut, aber der Lüfter war auch laut. Dazu ist mir im Hauptsystem, also dem PC im Kellerbüro, unlängst das Motherboard eingegangen (ersetzt durch ein MSI X470 Gaming Pro* mit einem AMD Ryzen 2700X*), weshalb der Prozessor der alten Plattform, ein Intel i7 3770K untätig herumlag.
Den wiederum in das alte 0815 Mainboard des HTPCs, ein Asrock H61M-VG3 Board (Ein ITX Board, das durch einen zusätzlichen PCI Slot aber entweder mATX Gehäuse oder Singleslot Grafikkarten, weshalb ich mal eine GTX 750 auf Singleslot umgebaut hatte), zu stecken wäre wie Perlen vor die Säue und würde vermutlich auch ein BIOS Update des Boards benötigen.
Zur Erklärung (in all dem Wirrwarr):
Intel CPUs die hinten ein „K“ in der Bezeichnung haben, kann man übertakten, „Z“ Boards sind aufs übertakten ausgelegt um meist featurereicher als ihre „H“ und B“ Kollegen (besserer Soundchip, mehr USB bzw. USB 3.0 Anschlüsse, etc.)
ITX und mATX sind Mainboardgrößenstandards, die kleinste ist ITX über mATX, ATX und e-ATX. Im Wesentlichen unterscheiden sie sich um die Anzahl der PCI-e Slots (für Erweiterungskarten), M2 und Sata Steckplätze (für Festplatten) und die maximale Anzahl Arbeitsspeicherriegel.
Auf Willhaben hatte ich ein echtes ITX Board (wenig Platz -> kleines Board 😉 ) entdeckt, ein Asrock Z77E-ITX. Das ganze zu einem Preis der für mich in Ordnung war, also zugeschlagen.
Als nächstes ging es an die Wahl des Gehäuses. Und hier wurde ich relativ schnell ernüchtert. Eine maximale Tiefe von 30cm (damit noch genug Platz für die Stecker bleibt und man das Türchen schließen kann) ist auch bei ITX Gehäusen sehr dünn geseht. Dazu wollte ich eine gute Belüftung haben. Das Jonsbo RM3 ist generell nicht das bestbelüfteste Case gewesen, noch dazu in verbaut einem Schrank, wenn auch das Türchen beim Spielen offen war … nennen wir es suboptimal.
Noch dazu mit einem nun übertaktungsfähigen Prozessor und einem Board dazu, denn mehr Takt bedeutet auch mehr Wärme.
Recht schnell fiel meine Wahl auf das Thermaltake V1 weiß* oder Thermaltake V1 schwarz*. Das besser gedämmte Supressor F1* hätte auch gepasst, aber mir war die Belüftung wichtiger.
Mit nur 31,6cm Tiefe bei einer Grafikartenlänge von bis zu 28cm plus der Möglichkeit für Towerkühler für den Prozessor und einem Vorinstallierten 200mm Lüfter (leise und kraftvoll) entsprach das Gehäuse meiner Vorstellung von Leistung.
Den ursprünglich geplanten Arctic Freezer 13 Prozessorlüfter* habe nicht verbaut, da er zu breit war und bei dem Board keinen Einbau einer Grafikkarte bei Einbau mit Luftfluss nach hinten zuließ. Der BeQuiet Pure Rock Slim (Werbe-Link) hingegen passte wie die Faust aufs Auge und gemeinsam mit den beiden über den PWM Header des Mainboard geregelten Arctic Freezer F8 PWM* sorgen für einen guten Luftfluss.
Damit die warme Luft auch aus dem Gehäuse entweichen kann, habe ich mit einem Dremel* in die Rückseite eine Öffnung geschnitten und einen 120er Lüfter darauf montiert, der via USB zu 3 PIN Adapter* und einem USB-ON/OFF Schalter* gesteuert wird, der mit einer USB-Verlängerung erreichbar hinten am Möbel montiert ist. Der Lüfter ist nur beim thermisch Anspruchsvolleren Gaming-Betrieb nötig und auch da quasi unhörbar (Noiseblocker Silent-Lüfter)
Materialliste (z.T. Werbe-Links)
Bauteil | Name | Bild / Werbelink* |
---|---|---|
Gehäuse | Thermaltake CA-1B8-00S6WN-01 Core V1 Mini-ITX Snow Edition | |
Mainboard | Asrock Z77-E ITX | Board auf Asrock Seite |
Prozessor | Intel i7 3770K | i7 3770K bei arc.intel |
Prozessorkühler | be quiet! CPU Kühler Pure Rock Slim BK008 | |
Arbeitsspeicher | Ballistix Tactical BLT2KIT8G3D1869DT1TX0 16GB (8GBx2) Speicher Kit (DDR3, 1866 MT/s, PC3-14900, DIMM, 240-Pin) | |
Netzteil | be quiet! Dark Power 650W (Link auf neuere Version 11) | |
Systemplatte (SSD) | Samsung 850 Evo SSD (Link auf neuere 860 Version) | |
Daten- /Spielspeicher (HDD) | Western Digital Green 2T 3,5" HDD | |
Grafikkarte (bei Build eingebaut) | Gigabyte GTX 1050 Ti 4GB | |
Grafikkarte (mittlerweile verbaut) | Gigabyte RX 580 Gaming 8GB | |
Gehäuselüfter (zusätzlich) | ARCTIC F8 PWM - 80 mm PWM Gehäuselüfter | |
RGB Beleuchtung | DeepCool rgb360 LED Strip Streifen (Anschluss über Molex Stecker) | |
Wärmeleitpaste | Noctua NT-H1 | |
Wärmeleitpastenentferner/Reinigungsmittel | Arctic Silver ArctiClean Reinigungskit (60ml) | |
USB auf 3 PIN Kabel für Lüfter | Phobya Adapter USB (5V) Extern auf 3Pin Lüfter 30cm - Schwarz Kabel Lüfterkabel und Adapter | |
USB Ein-Aus Schalter | USB Schalter | |
Entkopplung für Gehäuselüfter | InLine Lüfter Entkopplung, für Lüfter aller Größen von 60 bis 120mm (20 Stück) |
Bilderstrecke
Performance
Last but not least – wie sieht es mit der Performance des Systems aus? Hierzu habe ich das Benchmark Tool 3DMark und dessen Benchmark „Fire-Strike“ genutzt. Natürlich ist eine synthetische Benchmark nie 1:1 auf „Echtperformance“ umzulegen, aber der deutliche Anstieg in den Punkten zeigt den kräftigen Performancezuwachs vor allem durch die Grafikkarte Gigabyte RX 580 Gaming 8GB.
Ich hoffe, Euch gefällt meine Lösung und ich konnte Euch ein wenig weiterhelfen, Euch zum Basteln inspirieren oder zumindest unterhalten. Bei Fragen schreibt mir einfach!
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